Kurs und Manöver

 

Der Kurs eines Segelschiffs richtet sich immer nach dem Wind. Der Wind bestimmt die Segelstellung und das Fahrverhalten der Yacht. Nicht alle Richtungen sind für das Segelschiff segelbar. Ein Sektor von ca. 120° in Windrichtung kann nicht direkt erreicht werden. Strecke nach Luv muss durch kreuzen zurückgelegt werden. Die Segel werden dicht gefahren. Das Schiff krängt entsprechend und driftet weg.

 

Je weiter das Schiff abfällt, desto weiter werden die Segel ausgefiert. Das Schiff richtet sich auf. Ab raumen Wind besteht die Gefahr einer Patenthalse (der Grossbaum schlägt unkontrolliert über Deck, z.B. durch Winddreher oder Unaufmerksamkeit des Steuermanns.) Daher wird bei diesem Kurs der Grossbaum durch eine Schot (Bullentaille) gesichert. 

Beim Wenden wird die Windseite gewechselt. Nach dem Manöver weht der Wind von der gegenüberliegenden Schiffsseite. Dabei dreht das Schiff mit dem Bug durch den Wind. 

Die Wende führt also immer von einem Am Wind Kurs zum gegenüberliegenden Am Wind Kurs. Vor dem Manöver sollte das neue Ziel anvisiert werden. So kann ein Überdrehen verhindert werden. 

Das Wenden wird zügig, aber nicht hart oder ruckartig ausgeführt. Das Grosssegel muss nicht bedient werden (ausser ev. Traveller). Die Fock bleibt einen kurzen Moment back stehen und hilft so bei der Drehung. Danach wird die Fockschot gelöst und auf der gegenüberliegenden Seite dicht genommen